Einflüsse auf den Fernpunkt
Einflüsse auf den Fernpunkt
Es gibt viele Einflüsse, die den Fernpunkt beziehungsweise seine Messung beeinflussen können. Mehr dazu, was der Fernpunkt ist, gibt es hier. Seine Messung habe ich hier beschrieben.
Langfristiger Trend
Der langfristige Trend ist natürlich derjenige, der uns letztendlich zur Normalsichtigkeit trägt. Beim erwachsenen Menschen beträgt die Anpassungsfähigkeit des Auges etwa 0,75 Dioptrien pro Jahr.
Für die 0,75 Dioptrien pro Jahr habe ich leider keine Studie als Quelle gefunden. Sie beruht auf Jakes Erfahrungen, mit denen sich auch mein eigener Fortschritt deckt.
Post (freier Zugriff): Jake Steiner: How Fast Can I Improve My Vision?, endmyopia.org (September 2015).
Post (freier Zugriff): Alex Frauenfeld: Expectations: How Fast Can I Improve My Vision?, endmyopia.org (Januar 2014).
Mittelfristige Trends: Spurts und Plateaus
Wenngleich der langfristige Trend relativ konstant ist, insbesondere wenn man ihn über Zeiträume von über einem Jahr betrachtet, kann es doch auf Monatsbasis zu erheblichen Schwankungen kommen. So habe ich zum Beispiel erlebt, dass ich über drei Monate kaum messbare dauerhafte Fortschritte erzielen konnte, woraufhin ich eine Weile lang nicht zu Messungen kam. Als ich dann nach einem Monat wieder zu messen begann, stellte ich fest, dass ich innerhalb dieses Monats fast 0,25 Dioptrien geschafft hatte. Es folgte eine Phase des scheinbaren Stillstandes, nach der es wieder einen Monat gab, in dem alles sehr schnell voran ging.
Tages- und Wochenrhythmus
Menschen mit einem typischen Bürojob beanspruchen ihre Augen innerhalb eines Tages und auch innerhalb der Woche nach einem relativ festgelegten Muster. Da die Augen innerhalb eines gewissen Rahmens auf solche Schwankungen reagieren, wundert es nicht, dass sich auch beim Fernpunkt über den Tag sowie über die Woche hinweg periodische Schwankungen ergeben. Dazu kommt, dass der Tag-Nacht-Rhythmus auch Blutdruck, Blutzuckerspiegel und weitere Parameter beeinflusst, die indirekt das Auge beeinflussen.
Gute und schlechte Tage
Da das Sehen von so vielen Faktoren abhängig ist, wundert es nicht, dass niemand alle diese Einflüsse im Blick haben kann. Entsprechend gibt auch Tage, an denen wir besonders gut sehen und Tage, an denen die Augen einfach nicht so wollen wie sonst und so den Eindruck eines besonders schlechten Sehens vermitteln. Diese Eindrücke können sowohl objektiv (Fernpunktmessung) als auch rein subjektiv (Empfinden) sein – manchmal können sich gar objektive Messungen und subjektive Empfindung widersprechen.
Momentane Schwankungen
Daneben gibt es noch einige Einflüsse, die von Moment zu Moment stark schwanken können. Dazu zählen:
- Tränenfluss: Der Tränenfilm gehört zum optischen System Auge dazu. Ist er gegenüber dem Normal verändert, kann sich dies in veränderter Sehfähigkeit äußern. Für konsistente Ergebnisse sollten die Augen sich weder feucht noch trocken anfühlen.
- Lichtverhältnisse: Der Fernpunkt hängt in nicht ganz einfach zu verstehender Weise von den Lichtverhältnissen ab. Deshalb empfiehlt es sich, einen Ort zu wählen, der immer von demselben künstlichen Licht beschienen wird.
- Bestimmung des Fernpunktes: Die Unschärfe, die um den Fernpunkt entsteht, lässt sich nicht beliebig exakt auf den Millimeter festlegen, sodass der Abstand zwischen Auge und Text zwischen zwei Messungen schwanken kann…
- Ablesegenauigkeit: …und auch beim Messen dieses Abstandes kann es zu kleinen Ungenauigkeiten kommen.